Quo vadis? Mehr Transparenz in der Strategieumsetzung.

Bei fast jedem unserer Kundengespräche oder Workshops kommt irgendwann der Moment für unangenehme Fragen:

  • Wo stehen Sie momentan in der Umsetzung ihrer Strategie?

  • Wie weit sind Sie schon gekommen? 

  • An welchen strategischen Themen arbeiten Ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb oder der Produktion? 

  • Welche Themen sind erfolgreich abgeschlossen?

Fragen wie diese sind für viele Gesprächspartner deshalb unangenehm, weil ihnen in diesen Momenten eine Schwachstelle der eigenen Organisation schmerzhaft bewusst wird. Denn sehr oft erhalten wir entweder vage, ausweichende Antworten oder sogar ein offenes: „Ich weiß es nicht.“ Dann kommen wir zwar gar nicht dazu, den Stand der Umsetzung im Detail zu diskutieren, haben aber stattdessen bereits eine der wesentlichen Herausfoderungen für eine bessere Umsetzung identifiziert: Wir müssen wieder für mehr Transparenz in der Zielerreichung sorgen. 

Haben Sie beim Lesen gerade im Stillen gedacht, dass es in Ihrer Organisation genauso läuft? Dann haben wir zwei gute Nachrichten für Sie:

1.     Intransparente Strategieumsetzung ist ein blinder Fleck in vielen Unternehmen. 

2.     Das Problem lässt sich schnell und einfach beheben..

Die zwei Ebenen der Transparenz

Bevor wir tiefer in die Lösung des Problems eintauchen, lohnt sich ein kurzer Exkurs in den Begriff der Transparenz im Unternehmenskontext. Denn in einer Organisation gibt es zwei Ebenen der Transparenz. Mit der formalen, übergeordneten, Ebene werden Finanzdaten sowie Informationen zu Organisations- und Gremienstrukturen zusammengefasst. Auf dieser Ebene sind die meisten Unternehmen sehr gut unterwegs. Doch leider ist das nur der Rahmen für die Wertschöpfung. Interessanter wird es deshalb beim Blick auf die inhaltlich-qualitative Ebene: Welche Ziele hat das Unternehmen? Welche Strategie wird verfolgt? Welche Projekte laufen derzeit und welche Effekte erzielen diese? Und genau hier setzen wir mit unserer Arbeit an. 

Alle sehen alles

Im ersten Schritt Ihrer Mission, wieder Licht ins strategische Dunkel zu bringen, müssen Sie zunächst messbare Unternehmensziele entwickeln und diese auch konsequent für alle Mitarbeitenden transparent machen – inkl. sämtlicher Aktualisierungen und Veränderungen. Nur so erhalten Sie einen kontinuierlichen Überblick über den Fortschritt der Strategieumsetzung oder sehen frühzeitig, wenn es Probleme gibt. Indem die Unternehmensziele in ihrer Gesamtheit für alle Mitarbeitenden sichtbar sind und auch der Fortschritt öffentlich dokumentiert wird, wirken Sie zudem Silodenken und Abteilungsegoismen entgegen.

4 Gründe, warum Sie Ziele und Fortschritt transparent machen sollten

1.     Transparente Ziele stärken die gemeinsame Ausrichtung ohne einen aufwändigen Prozess des Kaskadierens von Zielen. Bereiche, Teams und Mitarbeitende können die eigenen Ziele viel leichter an den übergeordneten Unternehmenszielen ausrichten und mit diesen abgleichen, wenn sie bekannt sind.  

Tipp: Ganz wichtig hierbei ist, dass die strategischen Initiativen und Unternehmensziele von allen verstanden werden. Achten Sie also auf klare Kommunikation und nachvollziehbare Erläuterungen, um Fehl-Interpretationen zu vermeiden – sonst entwickeln Teams eigene Ziele, die unter Umständen nicht auf die angestrebten Ziele des Gesamtunternehmens einzahlen. 

2.     Transparenter Fortschritt zu den Zielen macht es möglich, sich schnell einen Überblick zu verschaffen, wo man in der Umsetzung steht. Wenn alle, die an der Umsetzung beteiligt sind, im „stillen Kämmerlein“ an ihren Themen arbeiten, geht dieser wichtige Aspekt einer erfolgreichen Umsetzung verloren.

3.     Ziele öffentlich zu machen, kann darüber hinaus die Leistungsfähigkeit Ihrer Teams steigern. Diesem Effekt liegt der sportliche Anreiz zugrunde, dass kein Team gegenüber den anderen abfallen möchte. Es stellt sich ein gesunder Leistungsdruck ein, wenn Teams und Kollegen sehen, welches Leistungsniveau auch möglich ist. Die Leistungsfähigkeit der Organisation kann aber auch dadurch gesteigert werden, dass Teams sich gegenseitig unterstützen, wenn sie sich in ähnlichen, herausfordernden Situationen befinden bzw. ein Team bestimmte Erfahrungen mit andere teilen möchte, die an vergleichbaren Themen arbeiten. 

4.     Transparente Ziele schaffen Klarheit über den Beitrag von Abteilungen, Teams und Mitarbeitenden am Gesamterfolg des Unternehmens bzw. der Strategie. Diese Klarheit ist einer der wichtigsten Treiber für Motivation. Eine Studie arbeitete heraus, dass der mit 70 % Zustimmung zweitwichtigste Treiber für Mitarbeiterengagement das klare Verständnis dafür ist, wie die eigene Tätigkeit zur Strategie beiträgt.

Tipps für die erfolgreiche Arbeit mit transparenten Zielen

  1. Machen Sie sämtliche Ziele transparent.

    Das gilt für Unternehmens- und Geschäftsleitungsziele ebenso wie für Teamziele oder performance-orientierte Mitarbeiterziele. Nur in Ausnahmefällen (z.B. der Plan einer strategischen Akquisition oder eines Verkaufs einer Unternehmenssparte bzw. persönliche Entwicklungsziele von Mitarbeitenden) sollten Ziele nicht transparent gemacht werden.

  2. Stellen Sie sich auf eine Veränderung der Unternehmenskultur ein.

    Wenn die neue Offenheit auf eine etablierte Kultur der Informationssilos trifft, kann es gerade zu Beginn zu Reibungen kommen. Teams sehen auf einmal, welche Themen sich andere vornehmen und mit welchem Einsatz diese die Umsetzung vorantreiben. Das kann dazu führen, dass Sie sich „ungerecht“ behandelt fühlen, weil sie vermeintlich mehr Last in der Umsetzung tragen. Helfen Sie dabei, dass Teams die Transparenz als wertvolles Geschenk und nicht als Last sehen, sollten Gefühle von Neid oder vermeintlicher Unfairness aufkommen.

  3. Nutzen Sie technische Möglichkeiten

    Es gibt zahlreiche einfach zu bedienende Softwarelösungen, um Ziele und Zielfortschritte für alle in der Organisation sichtbar zu machen. Führungskräfte, Teams und Mitarbeitende sind häufig schnell Feuer und Flamme für die Idee der Transparenz. Und wenn dies dann z.B. durch Software-Unterstützung auch noch einfach und unkompliziert geht, ist die Begeisterung für diesen Ansatz nachhaltig.

A lack on transparency results in distrust and a deep sense of insecurity
— Dalai Lama

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Photo by Markus Spiske on Unsplash