Strategische Unsicherheiten begleiten jedes Unternehmen. Doch wie können Sie flexibel und gezielt auf Veränderungen reagieren? In diesem Artikel erfahren Sie, wie klare Prioritäten, effektive Steuerungssysteme und ein offener Informationsfluss Ihre Organisation widerstandsfähiger machen.
Bei einem Jahres-Kick-Off eines mittelständischen Technologieunternehmens im Schwarzwald habe ich gemeinsam mit dem Strategie- und Führungsteam die relevanten strategischen Unsicherheiten identifiziert: der potenzielle Markteintritt eines Wettbewerbers, die rasante Entwicklung neuer Technologien oder sich verändernde Kundenanforderungen. Dabei wurde klar: Ohne die Fähigkeit zur Anpassung kann keine Strategie langfristig bestehen. Mehr dazu erfahren Sie übrigens auch in unserem Blogbeitrag „Warum die besten Führungskräfte auch Organisationsdesigner sind“.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Strategie, die heute erfolgreich ist, morgen nicht mehr funktioniert. Produkte können obsolet werden, Kundenanforderungen oder Kaufverhalten sich drastisch ändern, und neue Technologien die Wettbewerbsfähigkeit eines Geschäftsmodells gefährden. Beispiele von Unternehmen, die nicht rechtzeitig auf solche Veränderungen reagiert haben, gibt es zur Genüge.
Je größer eine Organisation ist, desto größer ist häufig die Distanz der Führungsebene zu den Realitäten des Marktes und dessen Herausforderungen. Diese Distanz erhöht das Risiko, wichtige Signale aus dem Markt zu übersehen oder falsch einzuschätzen.
Um sich langfristig erfolgreich anpassen zu können, müssen Organisationen lernen, die richtigen Fragen zu stellen. Nur so können sie sicherstellen, dass Mitarbeitende kontinuierlich auf kritische Veränderungen reagieren und diese idealerweise sogar antizipieren. Es geht darum, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der Unsicherheiten nicht als Bedrohung, sondern als Chance verstanden werden. Mit diesen 3 Ansätzen kann das gelingen.
Strategische Unsicherheiten gehören ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein bekannter Leitspruch in Organisationen lautet:
Dies verdeutlicht, welche Strahlkraft die Themen der Führungsebene haben. Machen Sie die Unsicherheiten sichtbar, die Ihre Strategie beeinflussen könnten. Eine klare Kommunikation dieser Unsicherheiten sorgt dafür, dass Schlüsselpersonen auf allen Ebenen darauf achten. Wenn alle wissen, welche Risiken Sie beschäftigen, können diese frühzeitig adressiert werden.
Strategische Unsicherheiten erfordern flexible und interaktive Steuerungssysteme. Diese Systeme sollten einfach, verständlich und auf das Wesentliche fokussiert sein. Geeignete Steuerungselemente sind beispielsweise Umsatzpläne, Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV) oder spezifische Quartalsziele.
Für den Dialog über strategische Unsicherheiten haben sich folgende Fragen bewährt:
Solche Gespräche liefern nicht nur Klarheit, sondern auch konkrete Handlungspläne, die auf aktuelle Veränderungen reagieren.
Ein hierarchiefreier Informationsfluss ist entscheidend, um Markt-, Kunden- oder Technologieveränderungen frühzeitig zu erkennen. Während die Führungsebene durch gezielte Fragen (Top-Down) den Austausch anstößt, ermöglicht der Input aus der Belegschaft (Bottom-Up) ein umfassendes Bild der aktuellen Lage. So können kleine Veränderungen frühzeitig erkannt und erste Taktiken getestet werden.
Fragen wie diese sind ein guter Ausgangspunkt:
Die Antworten können dazu beitragen, neue Wirkmechanismen zu erlernen und strategische Anpassungen vorzunehmen.
Strategische Unsicherheiten lassen sich nicht vermeiden, aber sie lassen sich meistern. Durch klare Kommunikation, effektive Steuerungssysteme und einen offenen Informationsfluss wird Ihre Organisation flexibler und widerstandsfähiger. So können Sie nicht nur Risiken begegnen, sondern auch Chancen nutzen, die andere vielleicht übersehen.
Ihr Kompass (nicht nur) bei strategischen Unsicherheiten
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